Dänemark – Warum das Leben dort so glücklich macht

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Redakteur
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CIS –

Das Glück liegt nicht auf der Straße… sondern in Skandinavien. Glück im Leben, das bedeutet wohl für jeden etwas anderes – und somit ist es eigentlich auch nicht messbar. Trotzdem veröffentlichen die Vereinten Nationen seit 2012 jedes Jahr den „World Happiness Report“ (Weltglücksbericht), in dem eine Rangfolge der glücklichsten Länder aufgeführt ist. Wie das zusammenpasst? Nun, eigentlich ist es ganz einfach, denn der Bericht erfasst nur, ob die Menschen glücklich sind oder nicht – und nicht so sehr aus welchen Gründen das so ist.

Foto: pixabay.com / fotoblend

In den letzten Jahren belegte Dänemark den ersten Platz und galt damit als das glücklichste Land der Erde, 2017 konnte sich Norwegen aber von Platz vier auf die Spitzenposition vorschieben und den kleinen „Rivalen“ auf Platz zwei verweisen. Die anderen skandinavischen Länder schnitten ebenfalls wieder sehr gut ab: Finnland landete hinter der Schweiz auf Platz fünf, Schweden kam immerhin noch auf Rang neun. Zum Vergleich: Deutschland erreicht nur Platz 16.

Was haben unsere Nachbarn im Norden nur Besonderes, dass die Menschen dort mit ihrem Leben so zufrieden sind? Und was haben Dänemark und Norwegen, dass sie selbst andere europäische Staaten mit höchstem Lebensstandard wie die Niederlande, Frankreich, Großbritannien oder eben auch Deutschland in der Rangfolge der glücklichsten Länder so weit hinter sich lassen?

 

Was sind die entscheidenden Faktoren für Glück?

Um zu verstehen, wieso Dänen und Norweger so glücklich sind, muss man zunächst einmal wissen, was die entscheidenden Faktoren für Glück sind. Denn obwohl Glück ein sehr individuelles Gefühl ist, gibt es doch einige Voraussetzungen, die ein glückliches Lebensgefühl begünstigen oder eben auch erschweren.

Norwegen

Foto: pixabay.com / monicore

Die alte Redewendung „Geld macht nicht glücklich“ bewahrheitet sich dabei zumindest zum Teil. Ein hohes Einkommen ist für das Glücksempfinden nämlich nur sekundär – viel wichtiger ist es, dass die Leute sozial eingebunden sind und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Als die entscheidenden Faktoren haben die Autoren des Berichts fünf Punkte ausgemacht:

– soziale Fürsorge

– Gesundheit

– Freiheit

– ein gutes Einkommen

– gute Regierungsführung

Mit sozialer Fürsorge ist einerseits gemeint, dass Menschen von der Gesellschaft nicht ausgegrenzt werden, sondern unabhängig von Herkunft, Einkommen und Ähnlichem am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Zum anderen beschreibt es auch die soziale Absicherung durch den Staat, die im Idealfall verhindern sollte, dass man durch unvorhergesehene Ereignisse auf der sozialen Leiter nach unten stürzt und das Leben verliert, das man sich aufgebaut hat.

Gesundheit und Freiheit sind natürlich ebenfalls wichtige Faktoren, denn sie wirken sich direkt auf das Wohlbefinden aus. Ob Schnupfen oder etwas Schwerwiegenderes, mit einer Krankheit fühlt man sich nicht glücklich – insbesondere, wenn die Sozialleistungen des Staats keine ausreichende Behandlung ermöglichen. Ähnlich ist es mit der Freiheit, denn die ist für die persönliche Entfaltung unerlässlich. Ganz gleich, ob bestimmte Meinungen unterdrückt werden oder gewisse Lebensweisen unerwünscht sind – wer das Gefühl hat, sein Leben nicht frei gestalten zu können, wird nicht glücklich werden.

Erst an vierter Stelle kommt das Einkommen, denn für die persönliche Entfaltung ist in der heutigen Welt fast immer auf die eine oder andere Art Geld erforderlich. Wichtig bei dieser Betrachtung ist, dass sich die Menschen meist nur ein Einkommen wünschen, von dem sie „gut leben können“. Siebenstellige Beträge auf dem Konto sind für das Glück dagegen eher unerheblich. Ähnlich verhält es sich mit der „guten Regierungsführung“: Niemand erwartet, dass die Regierung stets die perfekten Entscheidungen trifft, mit denen man vollkommen einverstanden ist. Vielmehr ist damit gemeint, dass die Leute Vertrauen in ihre Regierung haben und glauben, dass sie sich – zumindest im Großen und Ganzen – für das Wohl aller Bürger einsetzt.

 

Der Norden im Glück

Und wie sieht es da bei den Dänen und den Norwegern aus? Gleich beim ersten Punkt, der sozialen Fürsorge, schneiden die beiden skandinavischen Länder sehr gut ab. Früher wurden sie oft als „Wohlfahrtsstaaten“ belächelt, die ihren Bürgern für soziale Leistungen Unmengen an Geld aus der Tasche ziehen, das dann für die wirtschaftliche Entwicklung fehlt. Der Erfolg gibt unseren Nachbarn im Norden aber recht: Der Wirtschaft geht es trotz der hohen Sozialabgaben und des etwas höheren Steuersatzes bestens und die Sozialsysteme sorgen dafür, dass sich Norweger und Dänen keine großen Sorgen um die Zukunft machen müssen. Mit der sozialen Fürsorge ist auch gleich der zweite Punkt verknüpft, die Gesundheit. Dank kostenloser ärztlicher Behandlungen muss niemand in den beiden Ländern fürchten, zum Arzt zu gehen – zumindest aus finanziellen Gründen nicht.

Hinzu kommt, dass die skandinavischen Länder allgemein als sehr tolerant gelten. Selbst außergewöhnliche Lebensstile werden dort akzeptiert und niemand muss fürchten, aufgrund bestimmter Ansichten auf offener Straße angefeindet oder von staatlichen Vertretern (welcher Art auch immer) drangsaliert zu werden.

Die Einkommen sind – trotz niedrigem Mindestlohn in Dänemark – in beiden Ländern im Durschnitt gut und vor allem relativ ähnlich. So kommt kaum Neid auf, weil niemand das Gefühl hat, manche würden sich „die Taschen auf Kosten anderer vollmachen“. Und die Politiker in Dänemark und Norwegen setzen meist eher auf Konsens als Konfrontation, sodass politische Spannungen nicht Überhand nehmen.

Alles das führt letztlich dazu, dass die beiden skandinavischen Länder die glücklichsten auf der Welt sind.

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